Überblick über unseren Vorschlag an die Schokoladenhersteller

Mir fiel dieser Satz im World Cocoa Foundation-Abschlussbericht auf: „Die Verbesserung des Einkommens der Landwirte muss bei allem, was wir tun, im Vordergrund stehen.“

Ich habe eine clevere Lösung, den Schokoladenherstellern unabhängig vom Kakaopreis ein weiteres Instrument zur Armutsbekämpfung bietet.

Dieses Foto zeigt, was ich der Branche vorschlagen möchte: Mehr Geld, unabhängig vom staatlich kontrollierten Kakaopreis, in die Taschen der Kleinbauern spülen. Wir haben eine intelligente Lösung, die nicht nur den Landwirten zugute kommt, sondern gleichzeitig auch einige SCOPE-3-Emissionsprobleme der Schokoladenindustrie löst. Eine Win-win-win-Situation.

Dies war offensichtlich eines der Hauptthemen.

Ich bedauere, dass ich nicht teilgenommen habe, da ich hätte erklären können, wie wir zur Lösung dieses Problems beitragen können. Ich bin kein Branchenkenner, aber der Mechanismus wurde mir sofort klar als ich das nachfolgende Diagramm sah. Zu viele Möglichkeiten, bei denen die von den Schokoladenherstellern gut gemeinten Einkommensverbesserungen der Landwirte  über den Kaufpreis einfach so im Dickicht der Lieferkette „versickern“ können.

SchokoladenBlog2

Was auch immer durch den Erzeugerpreismechanismus zu den Bauern durchsickert, wird vom Markt nicht vollständig kontrolliert. Unterhalb des Warenterminmarktes, auf dem die größten Gewinne erzielt werden, gibt es zahlreiche Zwischenhändler, die alle ihren Gewinn erzielen. Die Landwirte als letztes Glied in der Lieferkette erhalten dann doch nur ihren Bruchteil der gewünschten Einkommenserhöhung. Die erwarteten Auswirkungen der „Rückverfolgbarkeits“-Bemühungen „erhöhte Sicherheit, dass tatsächlich ein fairer Preis gezahlt wird (sowohl für den Erzeugerpreis als auch Prämien)“ haben ganz offensichtlich nicht vollständig funktioniert, weil sogar sinkenden EInkünfte verzeichnet wurden.

Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber wie die Diskussionen zeigen, funktionieren die Prozesse nicht effektiv genug und hinterlassen zu viel Armut in der bäuerlichen Bevölkerung, was auf lange Sicht sehr schädlich für alle Kakaokonsumenten sein wird. Junge Menschen in Westafrika werden einfach nicht genug Anreiz haben, im Geschäft ihres Vaters zu bleiben und stattdessen in die Städte abwandern.

Was kann man also tun, um zumindest einen Teil der Gesamteinnahmen der Bauern vom eigenwilligen Kakaobohnenmarkt abzukoppeln und den Bauern eine stabilere Lebensgrundlage zu geben?

Überraschenderweise liegt die Lösung in ihren Ernteabfällen und Baumschnitt-Rückständen. Wir verfügen über ein System, das aus dem Abfallmaterial einen erheblichen Mehrwert schaffen kann, indem es die Zellulose und das Lignin in nachhaltiges, erneuerbares, CO2-neutrales Marinegasöl MGO und Biobitumen umwandelt und dabei VCUs erzeugt – verifizierte Kohlenstoffeinheiten für SEQUESTERIERTEN und DAUERHAFT GESPEICHERTEN KOHLENSTOFF. Dieses System würde es uns ermöglichen, die Ernteabfälle zu einem hohen Preis von den Landwirten zu kaufen.

SchokoladenBlog3

Unser Prozess ist kohlenstoffnegativ (klimapositiv), was bedeutet, dass wir aktiv CO2 aus der Luft entfernen, indem wir mehr CO2 aus Biomasse in Biobitumen speichern, als später den Schornstein eines Schiffes, Dieselgenerators oder anderen Verbrauchers verlässt.

Pro Tonne klimaneutralem Treibstoff entziehen wir der Umwelt 1,2 bis 1,5 Tonnen CO2 und speichern es im Asphalt von Straßen. Dies macht die Ökobilianz (LCA) kohlenstoffnegativ.

Gleichzeitig vermeiden wir die Verwendung von fossilem Bitumen, das einen CO2-Fußabdruck von 700 kg CO2 pro Tonne Material hat. Auch dies wird uns zugerechnet, weil dies ein zwangsläufiger Zusammenhang ist – automatisch.

Die Verfügbarkeit von Biobitumen im Globalen Süden wiederum erzeugt einen enormen ESG-Effekt, da die Straßenverhältnisse in Ghana und der Elfenbeinküste besonders während der Regenzeit sehr schlecht sein sollen. „Unsichere Straßenverhältnisse, ungelernte Fahrer sowie schlecht gewartete und überladene Fahrzeuge führen zu gefährlichen Fahrbedingungen.“ (aus dem Ratgeber eines Reiseveranstalters) .

Wir könnten daher nicht nur dazu beitragen, die finanzielle Situation der Kakaobauern zu verbessern, sondern auch zur Verbesserung der Infrastruktur in Ghana und der Elfenbeinküste. Theoretisch könnte das Biobitumen pro Jahr zur Asphaltierung von mehreren 10.000 km feinster Asphaltstraßen reichen. Für je 100.000 Tonnen Trockenmasse kann man mit Bitumen-Material für 750 km Asphaltstraße rechnen.

Über welchem Umfang an Möglichkeiten sprechen wir hier?

ChatGPT gab mir einen Überblick über die tatsächliche und mögliche Verwendung von Ernteabfällen (Download hier). Der wichtigste Satz:

ChatGPT: „Insgesamt bleibt ein erheblicher Teil der Kakaoabfälle ungenutzt

Die Kakaobohnen machen nur 20–25 % der Kakaofrüchte aus, was bedeutet, dass 75–80 % Abfall sind und das Material nicht systematisch verwendet wird. Kompostierung ist eine Methode, hat aber den Nachteil, dass sie zur Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten führen kann. Hierzu gehören Black Pod Disease, Frosty Pod Rot, Witches’ Broom Disease and Vascular-streak Dieback (VSD).  Normalerweise reicht es zudem völlig aus, 1/3 des Abfallmaterials zu kompostieren, um die Nährstoffe im Boden wieder anzureichern. Dies kann auch durch Kompostierung von anderen, nicht im Zusammenhang mit der Kakaoproduktion stehenden Pflanzenresten erfolgen. Es macht also in jedem Fall Sinn über eine Verwendung der Pods für Prozesse mit hoher Wertschöpfung nachzudenken.

Die Ernte im Jahr 2023 betrug 2,2 Millionen Tonnen Kakobohnen, was bedeutet, dass etwa 11 Millionen Tonnen Ernteabfälle aus den Pods anfielen. Auf Grundlage der Erfahrungen aus Indien gilt, wie gesagtm als Faustregelt, dass die Wiedereinbringung von 1/3 des Materials in den Boden durch Mulchen oder Kompostieren  optimal ist.

Übrig bleiben daher 7,5 Millionen Tonnen Abfall. Wenn wir dann 60 % Feuchtigkeit abziehen, wären etwa 3 Millionen Tonnen Trockenmasse für unseren Prozess nutzbar. Dies reicht für etwa 750.000 Tonnen (5,75 Millionen Barrel) Treibstoff für Schiffe oder Dieselgeneratoren. Dies entspricht einem Wert von etwa 750 Millionen US-Dollar (basierend auf den Preisen für fossile Brennstoffe ohne Umweltbonus) oder etwa 14 % des aktuellen Wertes der Kakaobohnen auf dem Warenterminmarkt, was sehr beachtlich ist.

Hinzu kommen die Schnittrückstände der Plantage. Schätzungen zufolge verfügen beide Länder zusammen über etwa 4 Millionen Hektar Kakaoplantagen. Der durchschnittliche Schnittrückstand beträgt etwa 3 Tonnen pro Hektar, was einer Menge von 12 Millionen Tonnen entspricht. Mit anderen Worten: Das Ergebnis der Pods kann verdoppelt werden.

Unser Verfahren würde einen Teil des Materials (hauptsächlich Lignin) in Biobitumen umwandeln. Dies ist sozusagen „pastöses Biochar“. Dieses Material bindet dauerhaft Kohlenstoff im Asphalt von Straßen und verhindert, dass dieser später wieder zu CO2 wird. Dieser Sequestrierungsprozess erzeugt nun wiederum VCUs (Blockain-Verified Carbon Units), bei denen es sich um hochwertige Emissionszertifikate auf dem freiwilligen Zertifikatsmarkt handelt (in Europa werden für solche Zertifikate zwischen €150 und €500 pro Tonne CO2 gezahlt).

Der Preis für diese VCUs ist nicht festgelegt und würde den Schokoladenunternehmen eine zusätzliche Möglichkeit bieten, Geld in die Taschen der Landwirte zu leiten. Beispielsweise könnten sie die Zertifikate statt der durchschnittlichen €150 (beim Unternehmen puro.earth) für €300 kaufen und uns vertraglich gesichert ermöglichen, diesen zusätzlichen Betrag dazu zu verwenden, den Bauern einen höheren Preis für ihre Abfälle zu zahlen. Auch dieses Geld würde außerhalb des konventionellen Kakaozahlungssystems direkt in die Taschen der Bauern fließen und hat nichts mit dem “farmgate price” des Kakaos zu tun.

Viele Schokoladenhersteller haben aufgehört Carbon Offsets zu kaufen, da es in letzter Zeit häufiger zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist und das Vertrauen in diese Art der Kompensierung stark gesunken ist.

Für die Schokoladenhersteller liegt der Vorteil daher in unserem Fall in der Erwirtschaftung von „carbon insets“, nachweisbarer CO2-Reduzierung in der eigenen Lieferkette. Dadurch können die Unternehmen ohne schlechtest Gewissen schwer CO2-frei zu machenden Segmente im Unternehmenmit mit ihren eigenen Carbon Insets kompensieren.

Dies verschafft dem Projekt DREI Einnahmequellen, die einen großzügigen Kauf des „Abfalls“ (unserer Rohstoffe) ermöglichen. Die VCUs ermöglichen es den Schokoladenherstellern, zusätzliches Geld ohne die Einschränkungen des Kakaomarktes direkt an die Bauern weiterzuleiten.

Mein Vorschlag an die Shokoladenindustrie:

  1. Sie prüfen unseren Vorschlag. Zur Klärung von Fragen sollten wir eine oder mehrere Internetkonferenzen durchführen.
  2. Wenn Sie meinen Vorschlag weiterverfolgen möchten, sollten wir eine eingehende Machbarkeitsstudie durchführen, um ein klareres Bild des verfügbaren Abfallmaterials und der daraus resultierenden finanziellen Möglichkeiten zu erhalten.
  3. Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie sollten wir uns für einen Standort für ein Demonstrationsprojekt mit eine Produktion von etwa 8.000 Tonnen Treibstoff und 6.000 Tonnen Biobitumen entscheiden, was etwa 36.000 bis 40.000 Tonnen Biomasse pro Jahr erfordert.
  4. Kontaktaufnahme mit einem oder mehreren Reedereien ihrer Wahl, die ihre Kakao-Rohstoffe von Westafrika nach Europa und in andere Teile der Welt transportieren, zur Zusammenarbeit. (Wir haben bereits viele der notwendigen Verbindungen).
  5. Erstellen eines Einführungsprogramms in Zusammenarbeit mit den Bauerngruppierungen
  6. Ein Roll-out Programm von weiteren Anlagen, gegebenenfalls auch für andere Bereiche der Landwirtschaft, etwa Cashew-Nüsse,

Wir sind bereits auf dem Radar der maritimen Industrie, was die Suche nach weiteren Partnern erleichtert und zu einer Reduzierung der SCOPE-3-Emissionen aller beteiligten Parteien führt. Eine Win-win-win-Situation.

SchokoladenBlog4

Leave A Comment

Receive the latest news in your email
Table of content
Related articles